Texter Berufsaussichten: Warum jetzt der beste Zeitpunkt ist
Neulich sah ich die Anzeige einer großen Vermögensberatung. Sie warb dafür, die aktuelle Krise für einen beruflichen Neustart zu nutzen und Vermögensberater zu werden. Die Idee ist ja nicht schlecht, aber warum ausgerechnet in einer Branche starten, die jetzt noch stärker und schneller vom Internet verdrängt werden wird? Viele Banken wollen auch nach der Corona-Krise ihre Filialen nicht wieder eröffnen. Besser ist es, jetzt Texter beziehungsweise Texterin zu werden.
Deutlich aussichtsreicher ist da ein Start in eine Zukunftsbranche, nämlich das Internet – und zwar jetzt. Ich werde in diesem Beitrag erklären, warum und auf diese Fragen eingehen:
- Warum der Bedarf an Texten steigen wird.
- Wieso Einsteiger nicht zu lange warten sollten.
- Warum Texterinnen und Texter trotzdem nicht auf Rosen gebettet sein werden.
- Was beim Einstieg wichtig ist.
Inhalte sind wichtig!
Die Suchmaschine Google (ich selbst nutze aus Datenschutzgründen übrigens Qwant) hat dank Corona Milliarden verdient. Denn immer mehr Menschen kaufen online ein – und wer davon profitieren will, muss gefunden werden. Allerdings hat Suchmaschinenwerbung ihre Grenzen. Sie ist ohnehin teuer und durch die steigende Nachfrage steigen die Preise weiter. Außerdem wird mittlerweile so viel Werbung angezeigt, dass die einzelne Botschaft immer weniger auffällt.
Online-Profis setzen deshalb schon lange auf Suchmaschinenoptimierung (SEO). Die aber funktioniert nicht ohne gute Texte. Auch neue Formen von Anzeigen arbeiten mit Inhalten. Statt direkt auf ein Produkt zu verweisen, bewerben sie attraktive Beiträge. Dann wird beispielsweise nicht direkt auf einen Online-Shop für Mode verlinkt, sondern auf einen Beitrag über die neue Herbstkollektion.
Warum für Texter Content Marketing eine gute Sache ist
Das entsprechende Schlagwort heißt Content Marketing, also Marketing mit attraktiven Inhalten. Oft sind diese Inhalte Texte, auch wenn eine interessante Grafik ebenfalls Content Marketing sein kann. Damit ist schon klar, warum diese Werbeform für Texterinnen und Texter attraktiv ist.
Meine Prognose lautet: Sie wird noch wichtiger werden. Wie erwähnt werden Anzeigen in Google immer teurer. Und die Tatsache, dass der Alphabet-Konzern (die Muttergesellschaft von Google) einen immer größeren Anteil der Wertschöpfung im Internet abschöpft, gefällt auch nicht jedem. Denkbar, dass sich der Konzern stärker regulieren lassen muss und dass dazu die Beschränkung der Werbeanzeigen gehört. Das macht Alternativen attraktiv.
Vor allem Nischenanbieter sind auf Content-Marketing angewiesen. Bisher ist der Einzelhandel oft regional organisiert. Im Zeitalter des Online-Shoppings werden sich andere Differenzierungen bilden, beispielsweise nach Interessen. Für diese Nischenanbieter ist es besonders wichtig der Kundschaft zu erklären, warum sie ausgerechnet hier einkaufen soll und nicht bei den großen Platzhirschen.
Darum sollten Texter mit dem Einstieg nicht warten!
Texter werden noch länger gebraucht. Aber ich glaube, dass vor allem für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger jetzt der beste Zeitpunkt ist um mit der Karriere zu beginnen. Warum ?
Aktuell arbeiten viele Menschen in dieser Branche als Quereinsteiger. Davon wiederum geht es vielen ähnlich wie mir, sie arbeiten in Teilzeit, weil sich in diesem Beruf Kinderbetreuung und Job gut verbinden lassen, auch wenn das Einkommen nicht so gut ist wie vorher in meiner Festanstellung.
Allerdings glaube ich, dass es schon bald eine Professionalisierung geben wird. Neulich sah ich eine Stellenausschreibung des Nürnberger Portals anwalt.de für einen Volontär für die eigene Online-Redaktion. Die eigene Mitarbeiterschaft gut auszubilden ist natürlich grundsätzlich löblich, doch Quereinsteigende bleiben dabei außen vor. Sie werden sich vermutlich – noch stärker als bisher ohnehin schon – mit niedrig bezahlten Jobs zufriedengeben müssen, wie sie beispielsweise bei Textbroker und Content.de vergeben werden.
Ist man dagegen erst mal seit ein paar Jahren im Geschäft und hat auch ein paar gute Namen als Referenzen, wird man auch in einigen Jahren noch bessere Honorare erzielen können. Wer darauf nicht vertrauen will, kann auch zunächst eine Fernschulung zum Online-Redakteur – Online Texter (Partnerlink) absolvieren.
Das Paradies auf Erden steht nicht bevor
Klar muss Berufseinsteigern aber sein, dass sie Gehälter wie beispielsweise im IT-Sektor nicht erwarten dürfen. Der Grund dafür ist recht einfach. Bei einem Computerprogramm kostet ein Fehler extrem viel Geld, da darf das schon etwas kosten. Bei Texten ist Qualität natürlich ebenfalls wichtig, aber nicht im gleichen Maße. Außerdem werden Computerprogramme oft viele Jahre genutzt, viele Beiträge sind nur begrenzte Zeit aktuell. Da lohnen sich hohe Ausgaben nicht.

Was zu tun ist
Quereinsteigende können entweder mit einer Schulung starten wie der bereits vorgestellten Weiterbildung der sgd zum Online-Redakteur – Online Texter (Partnerlink) oder direkt loslegen. Weitere Informationen habe ich in den Beiträgen über die Ausbildung zum Texter und zum Thema Wie Texter werden zusammengestellt.
Außerdem ist es wichtig, sich über die Finanzen Gedanken zu machen. Die Künstlersozialkasse bietet dankenswerterweise einen Zugang zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung zu ähnlichen Konditionen wie für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Aber nicht jede Bank bietet ein Girokonto für Selbständige. Zu den Ausnahmen gehört die DKB (Partnerlink). Weitere Informationen gibt es im Beitrag Finanzen für Texter.
Als Training lohnt es sich auch, hin und wieder eine klassische Zeitung zu lesen. Wobei das natürlich auch ein Online-Angebot sein kann.
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