Duden Mentor oder Language Tool? Wer ist besser?
Die Rechtschreibprüfung von Programmen wie Word, Open Office oder LibreOffice ist längst nicht mehr die beste Möglichkeit, um mithilfe der Technik Fehler in Texten zu finden. Aktuell sind im deutschsprachigen Sprachraum vor allem zwei Produkte attraktiv. Duden-Mentor und LanguageTool. Welches ist besser?
Duden-Mentor Erfahrung: besser als kostenlose Angebote
Der Duden ist die Instanz in Sachen Rechtschreibung. Was also liegt näher, als dem Duden-Mentor auch die Rechtschreibprüfung anzuvertrauen?
Unter mentor.duden.de kann das Programm kostenlos genutzt werden. Wirklich attraktiv wird es aber, wenn die Premium-Version installiert wird. Dann nämlich kann auch das Duden-Mentor-Plug-in genutzt werden, mit dem direkt in Word oder im Browser (Firefox, Chrome oder Edge) Texte untersucht werden können. Vor allem das Internet-Plug-in ist sehr praktisch. Damit werden auch in WordPress oder andere Redaktionssysteme eingegebene Texte direkt geprüft.
Außerdem können dann Texte mit einer Länge von bis zu 20.000 Zeichen geprüft werden, also rund 3.000 Wörter. Das entspricht etwa sechs Seiten DIN-A-4.
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Duden-Mentor findet auch stilistische Schwächen und erkennt Grammatikfehler, die von der kostenlosen Word-Rechtschreibprüfung übersehen werden. Sehr wichtig ist, dass auch die Interpunktion geprüft wird. Insbesondere die Kommasetzung ist eine häufige Fehlerquelle.
Alles in allem eine gute und nützliche Ergänzung. Es gibt aber auch einige Schwächen. So fand das Tool eine recht auffällige Wortwiederholung nicht, die ich im Test eingebaut hatte. Um es kurz zu machen, ein Duden-Mentor Alternative hat mich mehr überzeugt, nämlich LanguageTool.

LanguageTool Erfahrungen: fortgeschrittene Analyse
Auch bei LanguageTool gibt es eine kostenlose Online-Version und kostenpflichtige Plug-ins für verschieden Browser und Word. Das erfreuliche: Sie ist nicht nur besser als der Duden-Mentor, sondern im Jahresabo auch preiswerter. Aber der Reihe nach.
In unserem Text findet LanguageTool ebenfalls fast alle Rechtschreibfehler, zusätzlich aber auch noch sprachliche Schwächen wie Wortwiederholungen. Die Anwendung weist mich auch darauf hin, wenn ich die Anrede „Sie“ teilweise groß und teilweise klein schreiben. Dabei liegt LanguageTool nicht immer richtig, es erkennt oft nicht, wenn „sie“ keine Anrede ist (beispielsweise bei „Die Kirschen waren reif, ich habe sie deshalb geerntet“).
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Auch sonst bietet das Tool eher zu viel als zu wenig Hinweise. Es informiert mich auch über gebräuchlichere Schreibweisen und schlägt vor, lieber Potenzial statt Potential zu schreiben. „Möchten Sie die modernere Schreibweise „Potenzial“ verwenden?“, werde ich gefragt.
Sehr viele Verbesserungsvorschläge
Man merkt auch, aus welchem politischen Milieu LanguageTool kommt, so werde ich in einem Text über ein „Aktiendepot für Studenten und Studentinnen“ darüber informiert, ich solle doch Studierende statt Studenten und Studentinnen schreiben. Auch das Wort Flüchtlinge gefällt LanguageTool nicht. Hier ist das Tool aber nicht ganz konsequent, denn mit dem Lehrling hat es keine Probleme. Etwas sonderbar ist auch, dass die Formulierung „Studenten und Studentinnen“ auch deshalb beanstandet wird, weil die weibliche Form zuerst genannt werden solle.

Vermutlich steht dahinter der Ansatz, lieber etwas zu viel als zu wenig anzuzeigen und deshalb sowohl aus konservativer (weibliche Form zuerst) als auch aus grüner (Studierende statt Studenten und Studentinnen) zu kritisieren.
Ähnliches gilt für die Hinweise zur Sprache. Das Wort „beispielsweise“ mag das Tool nicht, auch die Formulierung „sehr unwahrscheinlich“. Die Alternativvorschläge sind aber nicht immer hilfreich. So hat der Begriff der Wahrscheinlichkeit in der Statistik eine feste Bedeutung, weshalb „sehr unwahrscheinlich“ eben nicht so einfach durch Wörter wie „selten“ ersetzt werden kann. Auch die Markierung von Wörtern als „umgangssprachlich“ ist fast inflationär, zumal ich üblicherweise so schreiben will, dass es möglichst viele Menschen verstehen.
Das ist in der Webversion auch nicht so störend, denn hier werden mögliche Fehler farblich markiert. Gelb steht für Fehler im Satzbau und der Interpunktion, blau für sprachliche Verbesserungsvorschläge und rot für Rechtschreibfehler.
Dagegen erhalte ich vom LanguageTool Word-Plug-in nur eine Liste mit möglichen Fehlern. Das ist aufwendiger, da ich mich dort durch alle Hinweise lesen muss. Die meisten davon sind unnötig, etwa weil Namen nicht erkannt wurden.
Keine HTML-Kenntnisse
Problematisch sind vor allem Texte, die HTML-Bausteine erhalten, was einige Kunden verlangen. Leider kennen weder Duden-Mentor noch LanguageTool HTML und markieren alle Begriffe als Fehler. Beim Online-Plug-in kann ich die Hinweise einfach ignorieren, in Word ist das schwieriger. Wie erwähnt erhalte ich dort eine lange Liste mit Fehlern und muss aufpassen, dass sich zwischen den fälschlicherweise als Fehler markierten HTML-Befehlen nicht irgendwo ein echter Fehler verbirgt.
Fazit: Meine Wahl ist LanguageTool
Ich habe mich am Ende für LanguageTool entschieden. Es zeigt mir zwar eher zu viel Verbesserungsvorschläge an, doch das nehme ich in Kauf um dafür nicht zu viele Fehler zu übersehen. Außerdem ist es im Jahresabo günstiger als Duden-Mentor. Wer sich nicht auf ein Jahr festlegen will, spart dagegen mit dem Duden-Mentor viel Geld, das Monatsabo kostet dort nur die Hälfte dessen, was LanguageTool verlangt.
Guten Tag,
Guten Tag,
was bedeutet bei LanguageTool, mit dem ich arbeite und sehr zufrieden bin, eigentlich ´Punktzahl ´über Akribischer Modus´?
Danke.
Bleiben Sie gesund“